PU-Klebeschaum zum Kleben und Dämmen
PU-Schaum dämmt, dichtet und klebt. Wie der Name schon sagt, soll PU-Klebeschaum besonders gut kleben. Deswegen wird er auch PU-Kleber genannt. Sein häufigstes Einsatzgebiet ist die Befestigung von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).
Damit werden rund 80 Prozent der Fassaden in Deutschland gedämmt. Mit PU-Klebeschaum montieren die Handwerker die Dämmstoff-Platten an Mauerwerk, Fassade, Kellerdecken sowie auf Flachdächern. PU-Kleber hat außerdem sehr gute Wärmedämmwerte zwischen 0,26 und 0,04 W/(mk). Der WDVS-Klebeschaum wirkt so wie eine zweite Dämmschicht zwischen Dämmplatte und Hauswand. Die Isolierung kann so wärmebrückenfrei angebracht werden.
Vorteile von PU-Kleber
Der Vorteil von Polyurethan-Klebeschaum gegenüber Klebern auf Zementbasis liegt darin, dass er schnell aushärtet. Zudem benötigt der Monteur keine weiteren Hilfsmittel. Bereits nach zwei bis drei Stunden können Sie eine mit PU-Kleber montierte Wand weiterbearbeiten. Zementbasierte Kleber dagegen müssen drei bis vier Tage austrocknen, bevor die nächsten Arbeitsschritte möglich sind. Bei der Wahl des richtigen Klebeschaums empfehlen die Hersteller, Schäume zu verwenden, die nicht so stark expandieren. So stellen Sie sicher, dass sich die Dämmelemente nicht unkontrolliert verschieben, während Der PU-Schaum aushärtet und expandiert.
Achten Sie auf die bauaufsichtliche Zulassung
Wichtig ist, dass der Schaum für das eingesetzte WDVS bauaufsichtlich zugelassen ist. Diese Zulassung braucht auch PU-Klebeschaum, der für die Verfugung von nicht tragenden Mauern verwendet wird. Hier sind teilkollabierende Schäume das Mittel der Wahl.
So vermeiden Sie Wärmebrücken
Während PU-Schaum bei der WDVS-Befestigung optional ist, ist er für die Verfüllung von offenen Stoßfugen unverzichtbar. Um Wärmebrücken an der Fassade zu vermeiden, muss der Handwerker die Dämmplatten exakt und press gestoßen verlegen. Doch auch bei sehr sorgfältiger Arbeit lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass Fugen entstehen. Diese müssen nachträglich sorgfältig verfüllt werden, damit der „Vollwärmeschutz“ seinem Namen alle Ehre machen kann.
Auf keinen Fall dürfen Sie Klebemörtel für die Verfüllung verwenden. Dadurch entstehen Wärmebrücken. Stattdessen werden kleinere Fugen mit PU-Schaum gedämmt. Auch dieser muss vom WDVS-Hersteller für diese Anwendung bauaufsichtlich freigegeben sein. Bei größeren Abständen schneiden Sie Polystyrolstreifen passend zu und setzen sie in die Fuge.
Kleben von WDVS-Platten mit PU-Schaum – Die wichtigsten Tipps
Kleben Sie mit dem richtigen Schaum
Der Bauschaum Ihrer Wahl sollte für die Verwendung Ihrer WDVS-Platten bauaufsichtlich zugelassen sein. In der Regel kommen bei der Befestigung von WDVS minimal expandierende Bauschäume zum Einsatz.
Warum ist das wichtig?
Wenn der Schaum sich nach der Montage noch stark ausdehnt, können sich Ihre WDVS-Platten verschieben, nachdem Sie sie angebracht haben. Expandiert der Schaum nicht so stark, bleiben sie genau dort, wo Sie sie haben wollen.
Schäumen Sie ein W im Quadrat
Damit die Platten später gut halten und perfekt dämmen, empfehlen die meisten Hersteller zunächst die Ränder der Platte in einem Viereck auszuschäumen und anschließend in diesem Bereich den Schaum in der Form eines großen W aufzutragen.
So erreichen Sie, dass ca. 40 Prozent der Platte mit Kleber bedeckt sind, nachdem Sie die Platte am Objekt befestigt und angedrückt haben. Zudem kann so später die Luft hinter den angeklebten Platten nicht zirkulieren. Wäre das der Fall, würde das die Wärmedämmwirkung negativ beeinflussen.
Einige Anbieter raten bei ihren Produkten aber auch zu anderen Schaum-Verteilungen auf der Platte. Wie immer lohnt sich deswegen ein Blick auf die Verarbeitungshinweise auf der Verpackung oder im Produktdatenblatt.
Nach dem Auftragen des PU-Klebers etwa eine Minute warten
Danach ist der Kleber stabil in seiner Form und Sie können die Platte festkleben. Innerhalb der nächsten Minuten können Sie den Sitz noch korrigieren. Alle weiteren Anschlussarbeiten können Sie nun nach weiteren zwei Stunden durchführen.
Achten Sie auf Temperatur und Feuchtigkeit
Wie immer beim Arbeiten mit PU-Schaum sollten die Temperaturen nicht unter fünf Grad Celsius liegen, damit der Schaum richtig ausreagieren kann. Bei der Arbeit mit 1-K-Schaum empfiehlt es sich, dass Sie entweder den Schaum selbst oder die zu beklebende Fläche leicht anfeuchten. So bekommt der Schaum genügend Feuchtigkeit um auszuhärten.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Klebeschaum
Über die Befestigung von Wärmedämmverbundsystemen hinaus ist PU-Kleber ziemlich universell einsetzbar. Zwei Beispiele dafür sind das Verkleben von nichttragenden Innenwänden und von Beeteinfassungen aus Natursteinen. Er ersetzt den klassischen Zement.
Klebeschaum wird in den üblichen Druckgasdosen als Adapterschaum oder Pistolenschaum angeboten. Die gebrauchten Dosen können wie alle anderen PU-Schaumdosen kostenlos zum Recycling bei PDR zurückgegeben werden.
Nicht zu verwechseln ist PU-Klebeschaum mit Montagekleber. Letzterer wird in Kunststoffkartuschen oder Tuben angeboten. Montagekleber ist immer dann erste Wahl, wenn Sie Bohren, Schrauben und Nageln vermeiden wollen. Zum Beispiel, wenn Sie einen Spiegel im Bad befestigen wollen. Montagekleber gibt es in verschiedenen chemischen Zusammensetzungen, unter anderem auf PU-Basis. Er ist aber kein PU-Schaum im eigentlichen Sinne.
Autor: Antje Ebner
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