
Basiswissen Bauschaum
Oft nehmen wir Alltagsgegenstände als selbstverständlich hin, ohne zu wissen, was wirklich dahintersteckt. Bauschaum ist ein solches Beispiel. Hier finden Sie die Basics zu PU-Schaum. Besonders im Bereich der Kundenberatung und Vertriebsschulung ist es wichtig, die technischen Details zu kennen, um kompetent Auskunft geben zu können.
Bauschaum ist hauptsächlich Luft
Wussten Sie, dass Bauschaum zu 98 % aus Luft besteht? Technisch betrachtet handelt es sich bei Schaum um eingeschlossenes Gas in einer festen oder flüssigen Matrix. Nach der Aushärtung behält der Bauschaum seine Zellstruktur, die zum größten Teil aus Luft besteht. Nur die verbleibenden 2 % bestehen aus Polyurethan. Das Gas, das den Schaum aus der Dose treibt, erzeugt die feinen Lufteinschlüsse. Je feiner diese Zellstruktur, desto besser sind Qualität und Dämmleistung.
Weitere Infos zur chemischen Zusammensetzung von PU-Schaum finden Sie hier
Höchste Dämmleistung durch PU-Schaum

Die winzigen Lufteinschlüsse sorgen dafür, dass Bauschaum mit exzellenten Dämmwerten punktet. Sie verhindern den Durchfluss von Wärme und Kälte. Das macht ihn zum idealen Material für die Abdichtung von Fensterfugen und anderen kritischen Bereichen. PU-Schaum gehört zu den besten Dämmstoffen auf dem Markt. Vergleicht man ihn mit anderen Materialien, zeigt sich, dass er mit seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit und geschlossenen Zellstruktur hervorragende Isoliereigenschaften bietet.
Vor Gebrauch gut schütteln
Damit Ihr Schaum diese feine Zellstruktur mit ihren kleinen Lufteinschlüssen ausbilden kann, ist es wichtig, die Dose vor Gebrauch gründlich zu schütteln. In einer neuen Bauschaumdose trennt sich das Druckgas von der flüssigen Polyurethan-Vorstufe. Durch gründliches Schütteln – idealerweise kopfüber – mischen sich Gas und Flüssigkeit und sorgen für ein optimales Ergebnis.

Bauschaum trocknet nicht – er härtet aus!
Entgegen vieler Annahmen trocknet 1-Komponenten-PU-Schaum (1K-PU-Schaum) nicht einfach an der Luft, sondern härtet durch Feuchtigkeit aus. Der Schaum benötigt Wasser aus der Umgebungsluft oder durch gezieltes Besprühen, um seine volle Festigkeit zu erreichen. Deswegen raten die Hersteller auch immer wieder dazu, die Oberflächen und auch den frisch ausgebrachten Schaum leicht mit Wasser zu benetzen. So stellen Sie sicher, dass der Schaum genügend Feuchtigkeit findet, um richtig auszuhärten.
Noch mehr Tipps, wie Sie mit Ihrem Bauschaum das beste Ergebnis erzielen, finden Sie hier
Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen die Aushärtung
Das gilt ganz besonders für niedrige Temperaturen! Kühle Luft enthält weniger Feuchtigkeit. Das verzögert die Aushärtung des Schaums. Etwas Wasser auf der Oberfläche beschleunigt diesen Prozess.

Bauschaum funktioniert auch als Klebstoff
Neben seinen Dämmfähigkeiten wird PU-Schaum auch wegen seiner Klebeeigenschaften geschätzt. Besonders bei der Montage von Innentüren, Treppenstufen oder von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) spielt seine Klebkraft eine entscheidende Rolle.
Auf diesen Materialien haftet PU-Schaum
PU-Schaum haftet zuverlässig auf vielen Baustoffen wie Beton, Putz, Mauerwerk, Faserzement und Holz. Auch auf Aluminium, vorbehandelten Metallen und vielen Kunststoffen zeigt er gute Haftung – solange die Oberflächen sauber und trocken sind. Problematisch sind jedoch öl- oder staubhaltige Oberflächen sowie bestimmte Kunststoffe wie Teflon, PE und PP.

Unschlagbar bei Fugen und Hohlräumen
Durch sein enormes Füllvolumen von bis zu 65 Litern pro Dose ist PU-Schaum unschlagbar, wenn es darum geht, Hohlräume und Fugen zu füllen. Der Schaum ist stabil, bleibt aber leicht. Beim Auftragen sollten Sie immer von unten nach oben arbeiten, um ein Auslaufen des Schaums zu vermeiden.
Was passieren kann, wenn Sie diesen Tipp ignorieren, erfahren Sie in unserem Kapitel „12 fatale Fehler“
Am besten über Kopf
Bei der Arbeit mit Bauschaum sollten Sie die Dose mit dem Kopf nach unten halten? Warum? Anders als gewöhnliche Spraydosen besitzt eine PU-Schaumdose kein Steigrohr. Dies würde durch den zähflüssigen Inhalt verstopfen. Wird die Dosen auf den Kopf gedreht, kann die Flüssigkeit von selbst zum Ventil fließen und dort leicht austreten.
Mehr zur Funktionsweise der Bauschaumventile finden Sie hier
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